Was vor 2 Jahren mit dem Wohnprojekt Vis-a-Vis auf dem Mainzer Hartenberg begann, trifft mittlerweile in ganz Deutschland auf Resonanz. Die Mainzer UrStrom eG schafft mit gemeinschaftlich genutzten Elektroautos attraktive Angebote, die eigene Mobilität umweltfreundlicher zu gestalten. „Auf dem Hartenberg hatten bereits innerhalb weniger Wochen nach dem Start fünf Anwohner ihre Autos verkauft und nutzen nun neben Fahrrad, Bus und Bahn die Elektroautos von UrStromMobil gemeinsam“, so Philipp Veit, Vorstand der UrStrom eG sowie der neu gegründeten Vianova eG.
Aufgrund der großen Nachfrage konnte die UrStrom eG in kurzer Zeit ihr e-Carsharing-Angebot in der Region erweitern: So gibt es einen weiteren Standort in der Mainzer Neustadt, ein Firmen-Carsharing für den Südwestrundfunk, ein Studenten-Carsharing auf dem Campus der TH-Bingen und ein kommunales e-Carsharing in Kooperation mit den Gemeindewerken Budenheim.
Inzwischen haben Bürgerenergiegenossenschaften in Diez, Köln und an der Mosel die Verfahren und Systeme der UrStrom eG übernommen, um damit e-Carsharing in ihrer Kommune aufzubauen. Aufgrund der steigenden Nachfrage aus dem gesamten Bundesgebiet geht die UrStrom eG jetzt mit der Gründung der Vianova eG den nächsten Schritt. Sie bündeln die Kompetenzen ihrer Mitglieder in der Dachgenossenschaft, um die Verkehrswende voranzutreiben. „Wir stellen Bürger*innen bundesweit unsere Erfahrung und unsere technische Infrastruktur zur Verfügung, damit von Aachen bis Zwickau bald gemeinschaftlich genutzte Elektroautos die Straßen, die Umwelt und auch die Geldbeutel der Nutzer entlasten“, so Projektleiter Klaus Grieger, der auch Vorstandsmitglied der neu gegründeten Vianova eG ist. Sein Kollege Veit ergänzt: „Wir haben die Chance, die Konzepte, die hier in Mainz entstanden sind, nun für viele Gemeinschaften nutzbar zu machen und die Verkehrswende gemeinsam mit Wohnprojekten, Kommunen und Unternehmen voranzubringen“. Laut Veit liegen bereits zahlreiche Anfragen vor.
Der Mainzer OB Michael Ebling zeigt sich hocherfreut, dass diese wichtigen Impulse für die Verkehrswende von Mainz ausgehen. „Mainz wird damit zur Bundeshauptstadt für Bürgerschaftliches e-Carsharing“, so Ebling mit einem Augenzwinkern. Und weiter: „Ich sehe die Entwicklung auch als Auszeichnung für die Mainzer Bürger*innen, die Ihre Talente mit Engagement für die Mitgestaltung einer nachhaltigen Mobilität einbringen und bei der UrStrom eG in konkreten Projekten umsetzen.“ Gleichzeitig hebt er die zentrale Rolle der Kommunen hervor: „Die Kommunen haben die wichtige Aufgabe, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass das Engagement der Bürger*innen gefördert wird und sich entfalten kann. Nur so kann die Verkehrswende gelingen.“ Unterstützt wird die UrStrom eG seit diesem Frühjahr von der Mainzer Stiftung für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, die den Aufbau von gemeinschaftsbasiertem e-Carsharing in den Mainzer Vororten fördert.