Minderlittgen im Landkreis Bernkastel-Wittlich, eine Gemeinde mit etwa 730 Einwohner:innen. Von dem Ort aus nicht zu sehen, entsteht auf einer Fläche von 24,7 Hektar einer der größten Solarparks in Rheinland-Pfalz mit einer Leistung von 29,8 MW. Das Energieprojekt war Ziel der diesjährigen Exkursion der UrStrom eG.
Unsere Genossenschaft ist mit 5 % an dem Vorhaben der Betriebsgesellschaft WILL Solarprojekt GmbH & Co. KG beteiligt – neben der Trierer Energiegenossenschaft und der Südeifel Strom eG, die jeweils mit 7,5 % dabei sind. Die Verträge sind unterzeichnet und im Handelsregister eingetragen. Die schlüsselfertige Errichtung der Photovoltaikanlage sowie den kaufmännischen und technischen Betrieb übernimmt die Schoenergie GmbH. Die Inbetriebnahme ist für Mitte nächsten Jahres geplant. Der Solarpark wird Energie für etwa 20.000 Menschen erzeugen.
„Diese spannende Beteiligung ist die Krönung von drei Jahren zäher und strategischer Arbeit im Hintergrund“, betont Christoph Würzburger, technischer Vorstand der UrStrom eG. „Sie wäre nicht Realität geworden, wenn unsere Aufsichtsratsvorsitzende Verena Ruppert und ich nicht bereits vor vielen Jahren Kontakte zu einem Mainzer PV-Projektierer sowie dem Bauamt der Verbandsgemeinde Wittlich-Land aufgebaut hätten.“
Das ganze Projekt werde noch dadurch versüßt, so erklärt Christoph Würzburger den UrStrom-Mitgliedern auf der Busfahrt nach Minderlittgen, dass im und um den Solarpark ein ökologisches Konzept erstellt und auch umgesetzt werde. Auf dem ehemaligen Intensiv-Acker geschehe zum Beispiel eine extensive Grünlandnutzung ohne den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.
Für die Besichtigung des Solarkraftwerks auf dem derzeit schlammigen riesigen „Acker“ waren die 30 wissbegierigen UrStromerinnen und UrStromer bestes ausgestattet mit Gummistiefeln und Wanderschuhen.
Vor Ort veranschaulichten ihnen Gerd Schöller, Jonas Wehinger und Christoph Hilse von der Schoenergie GmbH die vielfältigen Arbeiten: die Bauabschnitte und einzelnen Montageschritte, die Mengen an Material, die für die Anlage benötigt werden, die Entwicklung von Kommunikations- und Steuerungssystemen, die Herstellung und Verlegung von Kabelgräben und vieles mehr. Klar wurde bei der Vorstellung des Vorhabens auch, wie wichtig dabei die Akzeptanz und Unterstützung von Ortsbürgermeister Helmut Bauer und der Gemeinde ist.
Mit beeindruckenden Bildern im Kopf ging die Fahrt weiter zu einem kulturellen Glanzlicht als Abschluss der UrStrom-Exkursion 2023: zum nahe gelegenen ehemaligen Zisterzienser-Kloster Himmerod. In der barocken Abteikirche waren wir zu einem einzigartigen Orgelkonzert eingeladen. Auf der Klais-Orgel ließ uns der Organist Wolfgang Valerius die berauschende Klangfülle der „Königin der Instrumente“ erleben – eine Symbiose aus Raum und Musik.
Wieder einmal bewahrheitet sich das Credo des Genossenschaftsgründers Raiffeisen: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele.“